Thursday, February 22, 2007

Karneval in Oruro:
Ein Wochenende zum Karneval in Oruro, so wie fast alle Bolivianer und viele viele Touristen auch. Oruro ist eine kleine huegelige Stadt, mit ca. 250.000 Einwohner auf knapp 4.000 metern Hoehe. Ein nettes Staedtchen, was leider total ueberfuellt war! Geschlafen haben wir in einer privaten Gynaekologenklinik!! Mit mehr Leuten als Matratzen, aber fuer 2 Naechte war es okay. Das erste, was mir auffiel: Man ist das kalt hier!! Wie Winter. Also erstmal Muetze und Schal ausgepackt. Ausserdem ist die Luft hier total duenn. Mit meinem Gepaeck laufe ich eine Strasse hoch und schon komm ich ins Schnaufen (wenigstens weiss ich, dass es nicht an meiner Kondition liegt, sondern an der duennen Luft)! Samstag haben wir uns den ganzen Tag den Karnevalszug angeschaut. Was ich uebers Wochenende richtig lieb gewonnen habe und nicht missen wollte ist mein Poncho!!! Man muss dazu sagen, dass der Karneval hier doch anders ist. Anders bedeutet: viel Schaum und Wasser! Wer keinen Poncho hat wir schon auf dem Weg zum Karnvealszug kraeftig mit Schaum vollgesprueht und mit Wasserpistolen oder Wasserbomben attackiert. Der Karneval startete um 7 Uhr morgens und ging bis 24 Uhr. Krass. Voll lang, voll riesig, viele Gruppen aus ganz Bolivien, super tolle Kostueme, schoene Musik und schoene Taenze. Der Karneval in Oruro wurde von der UNESCO zum "Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit gekürt". Mit den Kostuemen und Taenzen wird die Kultur der indigenen Voelker gedacht und an die Zeit der Sklaverei und der Minenarbeiter. Dabei wird die Virgen del Socavón geehrt, welche die Plagen des Teufels vom Volk gehalten hat. So wird der Teufel und seine Kreaturen dargestellt.
Am meisten Spass gemacht haben mir die Wasserschlachten und die Schaumschlachten, wobei dies manchmal von den prachtvollen Kostuemen abgelenkte hat ;) Nach einer Weile waren wir alle nass (trotz Poncho) und voller Schaum. Die Tribuenen neben der Strasse waren voll, von dort haben die Leute gepinkelt und gekotzt. Alles in allem war es eine recht dreckige und stinkige Angelegenheit. Um auf Toilette zu gehen haben sie einfach den Kanaldeckel von der Strasse genommen und ein Klohaeuschen druebergestellt! Nachts sind wir dann heim um uns aufzuwaermen - man war das scheisse kalt - bis wir dann um 5 Uhr morgens wieder aufgestanden sind um mit in den Morgen zu tanzen um die Virgin zu ehren. Ich kam mir vor wie im Mittelalter. Es war dunkel, die Strassen voller Muell, viele Betrunkene, es riecht nach Kot und Pisse, die Strassen sind voller Loecher, in denen das Wasser steht. Am Strassenrand stehen Bolivianer, verkaufen Brot, Fleisch, Kartoffeln, alles eigentlich. Jeder steht dort mit seinem kleinen Feuer. Krass! Sonntags haben wir uns ein wenig die Stadt angeschaut. Und hier muss ich sagen: es hat mir echt gereicht. Das war kein Spass mehr. Staendig wurdest du noch von Wasserbomben attackiert und mit Schaum besprueht! Ey - es nervt. Ich bin dann nur noch aus der Stadt gefluechtet und nach La Paz aufgebrochen. Unglaublich !! Im halbdunkeln kam ich an. Und die Stadt : gewaltig!! All die Lichter, die Stadt, die in die Berge gebaut ist. Wahnsinn der Blick!! Doch: auch hier ist Karneval - pucha! Die Stadt gefaellt mir sehr gut, das was ich bisher gesehen habe. Doch werde ich heute nach Cobacabana fluechten, in der Hoffnung, dass am Titicacasee kein Karneval ist....

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